Rückenschmerzen treten immer öfter auf und haben in den letz-ten Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Wirbelsäulenopera-tionen geführt. Wir haben zu diesem Thema einen Spezialisten für Wirbelsäulen-Schmerztherapie in Tirol befragt.
F: Herr Dr. Chaimowicz, Sie sind als Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie an verschiedenen Standorten in Tirol tätig und beschäftigen sich seit Langem mit der Behandlung von Rückenschmerzen. Was sind die häufigsten Ursachen?
A: Neben Bandscheibenvorfällen, die eher in jüngerem Alter vorkommen haben wir es vor allem mit Verschleißerscheinungen der Wirbelgelenke und Einengungen des Wirbelkanals zu tun.
F: Wie erkennt der Facharzt für Orthopädie die Ursache der Schmerzen?
A: Am wichtigsten ist es, dem Patienten genau zuzuhören. Aus der Beschreibung der Beschwerden erhält der Fachmann bereits ganz wesentliche Hinweise auf die Herkunft der Schmerzen. Die genaue Untersuchung vervollständigt dann das Bild. Technische Methoden wie Magnetresonanz- oder Computertomographie dienen der Bestätigung der Diagnose und dem Erkennen von Details und sollten nicht an erster Stelle stehen.
F: Werden technische Untersuchungsmethoden also überbewertet?
A: Nach meiner Erfahrung kann ich das mit einem klaren Ja beantworten. Der Radiologe beschreibt sämtliche Abweichungen vom Normalzustand, die auf den Bildern erkennbar sind. Da er die klinischen Symptome des Patienten nicht genau kennt, kann er im Normalfall nicht sicher sagen, welche Veränderungen für die Schmerzen verantwortlich sind und welche nicht.
Anders als bei einem jungen Menschen, der einen akuten Bandscheibenvorfall erleidet, bestehen bei älteren Patienten meist eine Vielzahl von Abnützungen an unterschiedlichen Stellen der Wirbelsäule.
Findet man also zufällig bei einem Menschen mit Wirbelgelenkschmerzen auch einen grösseren Bandscheibenvorfall, läuft man Gefahr, diesen als Ursache anzusehen. Eventuell wird dann sogar der Vorfall operiert, ohne dass hierdurch der Rückenschmerz gelindert werden würde.
F: Sollte man denn generell auf Operationen an der Wirbelsäule verzichten?
A: Das kann man so nicht sagen. Manchmal gibt es keine vernünftige Alternative zu einer Operation.
Das gilt z.B. bei plötzlich einsetzenden Lähmungserscheinungen, die durch den Druck eines Bandscheibenvorfalls auf einen Spinalnerv hervorgerufen werden. Wenn man aber durch Alternativen eine Operation vermeiden kann, würde ich das immer bevorzugen.
F: Welche Möglichkeiten gibt es zur nicht operativen Behandlung starker Rückenschmerzen?
A: Das hängt von der Intensität der Schmerzen ab. Neben Physiotherapie und Muskelaufbau stehen eine Reihe gut wirksamer Medikamente bis hin zu stark wirksamen sog. Opiaten zur Verfügung.
Die interventionelle Schmerztherapie ist vor allem bei starken Beschwerden sehr hilfreich.
F: Was versteht man unter interventioneller Schmerztherapie ?
A: Die zielgenaue Verabreichung abschwellender und entzündungshemmender Medikamente unter Röntgenkontrolle an die Schmerzquelle. Bei Bedarf kann man auch Nervenästchen an den Wirbelgelenken veröden oder mit einem Millimeter-dünnen Katheter an einem Bandscheibenvorfall arbeiten.
F: Infiltrieren wird ja mancherorts durchaus kritisch betrachtet. Wie würden Sie das einschätzen?
A: Eine Wirbelsäulen-Infiltration erfordert entsprechende schmerztherapeutische Ausbildung und Erfahrung des Arztes sowie Bildgebung während der Behandlung. Unter diesen Voraussetzungen ist das Infiltrieren weder besonders gefährlich noch schmerzhaft. Idealerweise sollte die Behandlung in der Hand des Facharztes liegen, der den Patienten kennt und über die gesamte Behandlung betreut. Infiltrationen sind nur Teil eines umfassenden
Behandlungskonzeptes aus verschiedenen Bausteinen. Im Laufe der Behandlung müssen die verschiedenen Maßnahmen je nach Ansprechen auch angepasst werden.
Dr. Max Chaimowicz:
Ordination im Medicent Innsbruck
Innrain 143, 6020 Innsbruck
Telefonische Terminvereinbarung zentral die Ordinationen Innsbruck und Kössen sowie für die Konsiliararzt-Tätigkeit in der Kursana Privatklinik in Wörgl unter: +43 (0)5375 20 004
E-Mail: praxis@chaimowicz.at
Website: www.chaimowicz.at
Dr. Max Chaimowicz eröffnet im Medicent Innsbruck eine Ordination für Patienten mit hartnäckigen Wirbelsäulenschmerzen , die möglichst nicht operiert werden wollen. In geeigneten Fällen werden kurzfristig Durchleuchtungs-gezielte Infiltrationen, Verödungen von Schmerznerven und andere Behandlungen durchgeführt.
Die Anmeldung erfolgt unter der zentralen Nummer der Ordination in Kössen. Die konsiliarärztliche Tätigkeit in der Kursana Privatklinik Wörgl sowie die Ordination in Kössen bleiben wie bisher weiter bestehen.
Die Ordinationsleistungen werden wahlärztlich verrechnet. Gesetzliche Kassen erstatten den Kassenanteil. Stationäre Eingriffe in der Kursana Privatklinik Wörgl erfolgen bei Zusatzversicherten in Direktverrechnung.Wir informieren Sie gerne über die zu erwartenden Kosten.
Info-Abend mit Vortrag zum Thema
Wann?
Do, 21.4.2016, 18.30 Uhr, Vortrag mit anschließender Diskussion
Wo?
WIFI der Wirtschaftskammer Tirol, Egger-Lienz-Str. 116, 6020 Innsbruck
Fast jeder ab einem gewissen Alter kennt den tiefsitzenden Kreuz-oder Nackenschmerz , der immer wieder auftritt und einen plagt. Das morgendliche Aufstehen wird ebenso zur Qual wie längeres Stehen oder Sitzen . Die häufigste Ursache stellt die Abnutzung der kleinen Wirbelgelenke dar. Diese Gelenke sorgen zusammen mit den Bandscheiben für die Beweglichkeit der Wirbelsäule.
Zur Beseitigung der Schmerzen geht man mit einer millimeterfeinen computergesteuerten Sonde in örtlicher Betäubung und Durchleuchtung an die jeweilige Gelenkkapsel und verödet die kleinen schmerzleitenden Fasern. Diese sog.
Denervierung ist in geübter Hand weitgehend schmerzfrei und führt in den meisten Fällen zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden bis hin zur völligen Beschwerdefreiheit. Ob diese Methode für Sie geeignet ist, beantwortet Ihnen ein Spezialist für Wirbelsäulen-Schmerztherapie.